Mit Köcherfundamenten werden Fahnenmasten, Fertigteile oder Laternen verankert. Köcherfundamente kommen somit hauptsächlich im industriellen Bau zum Einsatz. Ein Köcherfundament setzt sich aus 2 wichtigen Bauteilen zusammen. Das ist einerseits eine Stahlbeton-Fundament-Platte sowie auf der anderen Seite ein eingelassener oder aufstehender Köcher.
Fertigteilstützen werden in die Köcher eingelassen. Dadurch wird verhindert, dass eine solche Stütze umkippt, wenn diese montiert werden soll. Dabei ist die Innenseite des Köchers entweder gezähnt, profiliert oder auch glatt und sorgt für die Verzahnung zwischen der Köcherwandung sowie der Stütze. Mit Mörtel oder Beton werden der Hohlraum zwischen Innenwand und die Fertigstütze aufgefüllt.
Bei den Köcherfundamenten wird das Erdreich meist bis zur Oberkante von dem Köcher verfüllt. Auch gibt es Fälle, bei denen der obere Teilbereich vom Köcher noch gut sichtbar ist. Die Köcherfundamente gehören zu dem Bereich der Flachgründungen.
Vom Material her wird hier bei der Auffüllung Normalbeton mit Sand und Kies verwendet. Durch den Kies erhält der Beton die erforderliche Härte. Durch den Sand dagegen entsteht eine homogene Masse und durch die Beimischung von Zement als Bindemittel entsteht hier eine gute Kombination.
Bei einem Köcherfundament wird auch gelegentlich von einem Hülsenfundament gesprochen. Wenn bei einem solchen Konstrukt der Köcher nicht aufgesetzt, sondern in den Boden eingelassen wird, kommt hier auch die Bezeichnung Block- oder Becherfundament zum Tragen.
Zu welchem Zweck kommen Köcherfundamente zum Einsatz?
Solche Köcherfundamente werden dann gesetzt, wenn nachträglich Betonfertigteile, ein Betonträger oder Fertigteilstutzen verankert werden müssen. Solche Fundament-Arten werden hauptsächlich im industriellen Bau verwendet. Dazu gehören zum Beispiel Straßenlaternen, die in den Städten vorhandenen Fluchtlichtmasten oder große Fahnen- oder Hallenmasten.
Vereinzelt kommen solche Köcherfundamenten auch im Heimwerker-Bereich zur Anwendung. Das ist dann der Fall, wenn beispielsweise Heimwerker Pfostenträger einbetonieren, um dadurch dann die hier vorhandenen Stützen abzusichern. Dabei ist hier dann ein spezielles Fundament in der Regel nicht erforderlich.
Das Köcherfundament herstellen
Bei dem Vorgang das Köcherfundament herstellen wird zunächst ein Blockfundament angefertigt. Darauf wird dann im Anschluss der Köcher gesetzt. Dabei kann dieser Köcher entweder direkt auf das Blockfundament gesetzt oder in den Betonblock eingelassen werden. Bei der Betonblock-Variante wird auf eine äußere Schalung in diesem Fall verzichtet.
Danach wird dann die Beton-Fundament-Platte so ausgegossen, dass diese den statischen Erfordernissen, die vor Ort vorhanden sind, gerecht wird. Wenn man als Heimwerker ein solches Köcherfundament selbst anfertigen will, können die Köcher als fertige Bauteile über den Fachhandel in einem solchen Fall auch zugekauft werden. Wenn man es aber in Eigenregie herstellen möchte, sollte hier eine verlorene Schalung oder eine Holzschalung verwendet werden. Eine verlorene Schalung bleibt hier im fertigen Fundament dann zurück. Dabei sollte beachtet werden, dass die Öffnung für das entsprechende Bauteil tief genug ist, damit es auch dort gut verankert werden kann.
Im nächsten Schritt wird dann das Bauteil hinein gestellt und der Hohlraum wird mit Kies und Sand (also Mörtel mit der Beimischung von einem guten Zement) und somit mit Beton ausgefüllt. Danach wird dann das vorhandene Erdreich bis zur jeweiligen Oberkante des Köchers in einem solchen Fall aufgefüllt.
Die Kosten für ein Köcherfundament
Die Kosten hängen für ein Köcherfundament von einigen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel auch, was ein Profi übernimmt. Für die Herstellung sowie die Anlieferung von einem entsprechenden Fundament muss im Durchschnitt mit ungefähr 160 Euro pro laufenden Kubikmeter gerechnet werden. Wenn es sich dabei um ein Fundament mit Schalung für die Größenordnungen bis zu 5 Kubikmeter handelt, so betragen dann die Kosten sowie die anschließende Anlieferung inbegriffen ohne die Bewehrung ungefähr 170 Euro pro laufenden Kubikmeter.
Wenn dann das Köcherfundament voll verfüllt mit Beton sein soll, so liegt der Kostenpunkt bis ungefähr 236 Euro pro laufenden Kubikmeter. Die Kosten für die reine Schalung für ein solches Fundament liegen im Durchschnitt bei ungefähr 48 Euro pro laufenden Quadratmeter.